Für mich begann die Messe erst am 27.11.2019 gegen 12:00 Uhr. Das war die Zeit als ich endlich in Kassel angekommen bin. Die Aussteller hatten schon am Dienstag angefangen aufzubauen und alles herzurichten, damit am Mittwoch schon das eine oder andere gezeigt werden konnte.
Wie immer war ich am Stand von Dennis Suitner mit Trave Militaria als Unterstützer vor Ort und konnte mich mit den Ausländischen Kunden auseinandersetzten.
Der Mittwoch gestaltete sich als entspannter Tag bei dem schon einiges über den Ladentisch ging und Hauptsächlich die Händler durch die Gänge streiften. Ein paar tolle Nachlässe wurden gezeigt und es wurde viel über die Szene gesprochen. Ich hatte Glück und konnte noch Christian von Eicke und Phillipe de Bock begrüßen, bevor die sich wieder auf den Heimweg machten.
An den Händlerständen von Thomas Huss und Helmut Weitze sowie Ratisbons gab es immer was zu reden und man fühlte die professionelle aber auch herzliche Atmosphäre die unter den Militaria Leuten herrscht.
Am Donnerstag kam dann der erste Großkampftag wo sich die Tore für den Sammler öffneten. Ich denke um 400 Leute standen um 10:00 Uhr vor der Tür und wollten rein, sicherlich am ganzen Tag dann noch viel mehr. Es war wirklich voll und man kam kaum zum sitzen oder Kaffee trinken.
Es machte auch viel Spaß mit den Sammlern zu fachsimpeln oder die verschiedenen Meinungen zu den Stücken zu hören. Auch hatte man Leute am Stand die komplett keine Ahnung von ordne und Ehrenzeichen hatten aber dort mit einer Kaufintension beraten werden wollten.
Es wurde viel gekauft und auch verkauft, ein ewiges hin und her. Gegen Mittag war es so voll da man nicht einmal mehr in der Futterecke etwas essen konnte. Da musste dann doch ein Würstchen auf die Hand reichen.
Am Freitag kamen dann viele Bekannte Sammler die auch viel zu erzählen und auch schöne Dinge mitbrachten. Einiges zum Schauen und auch einiges das verkauft werden sollte.
Aber ich muss auch sagen das man nach 2 Tagen Militaria schon eine gewisse Überflutung merkt. Man weiß gar nicht mehr wo man hinschauen soll, überall Orden, Uniformen und Blankwaffen.
Man konnte auch bei einigen Bereichen einen klaren Trend feststellen. Der Sammler überlegt schon wofür er sein Geld ausgibt.
Bei den Kampfabzeichen ging es wieder klar um Buntmetall Stücke und seltene Hersteller. Bei den EK`s war für die Einkäufer dann nur der Preis wichtig. Da wurden gleich 20 Stück gekauft, wenn der Preis akzeptabel war.
Die Sammler suchten dann schon beim EK 2 und EK 1 nach bestimmten Herstellern und Varianten. Dann durfte ein EK 2 mit L/55 Stempel schon mal eine paar Euro mehr kosten.
Ritterkreuze und Deutsche Kreuze waren nicht so begehrt aber wurden dann doch hier und da gekauft. Bei den Papieren waren viele Urkundensammler da die aber doch sehr wählerisch waren. Kann man auch verstehen, Urkundengruppen sollten schon komplett sein.
Bei den Blankwaffen ging alles nur über den Preis und dann hauptsächlich an ausländische Sammler oder Händler. Kopfbedeckungen wurden kaum gesucht und bei Uniformen nur die seltenen Stücke wie Feldblusen 1944 oder bestimmte Einheiten.
Es wurden aber auch wirklich tolle Sachen gezeigt die man sonst nicht häufig oder überhaupt nicht zu sehen bekommt. Ich hatte einen Stahlhelm die Kriegsmarine in der Hand, diverse hochwertige Dolche und natürlich seltene Orden. Als dann aber drei Ritterkreuzmappen vor mir lagen konnte ich es nicht recht glauben. So hat man mal einen Vergleich wie unterschiedlich die Stücke doch sein können. Da muss man sich schon wirklich mit auskennen um da nichts falsch zu deuten. Und man kann wieder was lernen.
Was mich wirklich immer wieder erschüttert sind die ganzen Kopien die mutwillig verkauft werden. So viel Gurkenkram auf vielen Tischen war tatsächlich unheimlich. Ich bin entspannt durchgegangenen habe für meine Sammlung nach einem Lorient Schild und einer Ehrentafelspange der Kriegsmarine geschaut. Schilde waren zu 70% falsch und bei den Spangen….die paar die man gefunden hat konnte man die Hälfte getrost liegen lassen.
Für 2020 wurden schon die neuen Termine bekannt gegeben. Hier muss ich sagen das die Frühjahrsmesse im April schon passt allerdings ist die Herbstmesse in den Oktober vorverlegt worden (die Veranstalter hatte da keinen Spielraum habe ich mir sagen lassen). Da muss man wirklich schauen ob die Aussteller die Zeit haben (bzw. die Angestellten mit Kindern aufgrund der Ferienzeit)
Ob die Gespräche, das Networking und auch neue Leute kennen zu lernen ist wichtig. Der Lerneffekt ist auch nicht zu unterschätzen, da man dort auch viel vergleichen kann.
Am Freitagabend ging es wieder Richtung Heimat.
Mein Fazit: Kassel ist immer eine Reise wert!